Eisert Geschichten
95 Jahre Eisert.
Da gibt es viele Geschichten und Erlebnisse zu erzählen.
Die 3 besten Geschichten unserer Kundinnen und Kunden wollen wir Ihnen hier vorstellen:
Kurz vorm Kollaps. Bevor ich noch was sagen konnte, schob man mir einen Stuhl unter den Hintern, gab mir einen Schluck Wasser und Gummibärchen. Ich war noch nüchtern, die Enge und das Gehetze in der Umkleidekabine gab mir dann den Rest. Aber das flotte Personal erkannte die Situation sofort, schoben mich in die Ecke und es dauerte nicht lange bis ich wieder fit war.
Ich zahlte meine fünf BHs, die ich heute noch besitze. Seitdem liebe ich Eisert - meinen Lebensretter.
Vera Fischer
(da war sie 14 Jahre alt) nach Abschluss der Volksschule als Lehrmädchen bei
Ihnen angefangen. Sie kam aus Hausen bei Forchheim, ihr Mädchenname war
Barbara Buschner.
Oft hat sie uns Kindern von ihrer Lehrzeit erzählt, vom großen Respekt vor Marga-
rete und Ludwig Eisert, „Chef und Chefin“, von ihrer Begeisterung für das wunder-
bare Wäschesortiment und wie sehr sie den Umgang mit Menschen gemocht hat.
Besonders ein Ausspruch ihres Chefs, den meine Mutter oft zitiert hat, ist mir in
Erinnerung geblieben. Wenn sich eine Verkäuferin oder ein Lehrmädchen verrech-
nete, sagte er: „Ja, ja, Mädchen! Religion Note Eins, Kopfrechnen Fünf.“
Einige Jahre danach konnte meine Mutter, sicher dank des guten „Rüstzeug“ durch
ihre Lehre, in Saalfeld in Thüringen, ein kleines Geschäft mit Wäsche und Mieder-
waren übernehmen, wo sie über den Einkauf, die Schaufensterdekoration, die Buch-
haltung etc. alles erledigte und das Geschäft bis zu ihrer Heirat führte.
Zeitlebens hat sie schöne Wäsche geschätzt; ihre 4 Kinder und 8 Enkelkinder hat sie
oft mit diesen schönen Sachen vom Modehaus Eisert bedacht.
Das ist jetzt 85 Jahre her und heute sitzt meine Enkeltochter Sara mit Clara Menapace
in einer Klasse im Gymnasium und hat Clara schon erzählt, dass ihre Uroma mal
„beim Eisert“ war !
Herzlichen Glückwunsch zum Firmenjubiläum und weiterhin viel Glück und Erfolg !
Dorothea Jann
Gib dem Affen Zucker !
„COLA!“ - Lauferlebnis Fränkische Schweiz-Tour. Letzte Verpflegungsstelle auf der fünft-
en Etappe. 53 Kilometer liegen hinter mir. Mein Körper schreit nach Zucker, der Zielsprint
steht an. Es sind noch 3 Kilometer zum Ziel. Des Läufers Frau steht an der Strecke und
feuert ihn an. Vor ein paar Tagen war das noch anders. „Was?“, die Läuferfrau schreit ent-
setzt auf, „Fünf Läufe an einem Wochenende?! Es gibt ja sonst nichts zu Hause zu tun.
Der Rasen muss gemäht und die Hecke geschnitten werden, der Wasserhahn tropft, ein
Tischbein wackelt und im Bad müsste eine neue Lampe montiert werden. Das sind auch
fünf Etappen.“ Da war harte Überzeugungsarbeit bitter nötig. Und vorher musste ich un-
bedingt zu Intersport Eisert. Ein besonderer Wettkampf erfordert besonderes Schuhwerk.
„COLA!“, rufe ich wieder. Hektik am Getränkestand. Die Hälfte des Zuckerwassers ver-
schütte ich. Bloß nicht auf meine neuen Brooks Racer. Brooks-Schuhe mit Zuckerwasser
wäre schlecht. Zucker oben drauf, denke ich mir. Als ich noch ein kleiner Bub war, gab es
zu Hause Grießbrei mit Apfelmus oder Pfannkuchen. Mit Zucker oben drauf. Dazu Kakao,
natürlich mit einem Löffel Zucker. Oder zwei. Als ich dann älter wurde und den Kaffee ent-
deckte, ließ ich einen Zuckerwürfel hineinplumpsen. Wenn ich Husten hatte, gab es die
Medizin auf einem Zuckerwürfel. Bei der Schluckimpfung auch. Im Radio spielten sie da-
mals dauernd „Sugar, Sugar“ von den Archies. Marilyn Monroe hieß „Sugar“ in „Manche
mögen‘s heiß“. Und zu den Mädchen sagten wir „Süße“. Dick ist von dem ganzen süßen
Zeugs damals keiner geworden. Ein Zuckerwürfel zwischendurch, na und? Es war doch
einfach so: Zucker war wie Trost. Oder Glück.
Heute lebe ich weitestgehend ohne Zucker. Der Zucker steht bei uns ganz hinten im Schr-
ank. Die Läuferfrau sagt, zu viel Zucker sei schädlich, mache fett und zerstört die Zähne.
Cola oder Fanta gibt es auch nicht. „Um Himmels Willen, das sind ja vierzig Stück Zucker
in der Flasche.“ Das will ich mir auch gar nicht vorstellen. Wer will denn schon vierzig Zu-
ckerwürfel trinken? Ich will nur meinen Löffel Glück.
Was bleiben da für Alternativen? Honig? Süßstoff? Die kleinen, weißen Pillen sehen so
nett aus. „Plipp, plipp“ ohne Umrühren. Aber man konnte sie nicht streuen und sich dabei
freuen. Das Kriseln macht doch erst den Zucker aus. Und dann der Name „Aspartam“.
Wie unsexy. Im Prinzip ist es doch so, wenn schon süß, dann sollte es Zucker sein.
Im Ziel habe ich den Zucker dringend nötig. „Cola!“ - Die Läuferfrau reicht mir einen Be-
cher. Ich nehme einen Schluck. Diesmal verschütte ich nichts. Meine Brooks Racer blei-
ben zuckerfrei. Aber mir geht der Zucker direkt ins Blut.
WOW! What a feeling?! „Sugar - Oh Honey, Honey.“
Run happy and smile !
Jochen Brosig